Viele Lehrende treibt die Frage um, wie Studierende dazu motiviert werden können, Literatur und Übungsaufgaben von der ersten Semesterwoche an kontinuierlich zu bearbeiten und sich aktiv mit ihren Fragen in der Lehrveranstaltung oder in online-Foren einzubringen. Die Lehrmethoden Just-in-Time Teaching (JiTT) und Peer Instruction (PI) bieten eine mögliche Lösung: Studierende kommen vorbereitet in die Lehrveranstaltung und arbeiten kontinuierlich mit. Mehr noch, die Präsenzzeit wird genutzt, um Fragen zu klären, Verständnisschwierigkeiten zu erkennen und zu beheben und die erworbenen Kenntnisse in Anwendungen zu vertiefen, während ein Teil des bloßen Wissenserwerbs in die studentischen Selbstlernzeiten ausgelagert wird. So kann Studierenden mit guten Vorkenntnissen ein interessanter Unterricht geboten werden, vom dem gleichzeitig auch die Schwächeren profitieren. Die Lehrveranstaltung wird lohnenswerter und effizienter genutzt.

Ziel dieses Workshops ist es, Lehrenden ein Verständnis über das Konzept der Lehrmethoden JiTT und PI zu vermitteln, ihnen mit Hilfe konkreter Beispiele die Umsetzung in die Praxis aufzuzeigen und Ideen für die Implementierung in der eigenen Lehre zu generieren. Die Erfahrungen der Ars-legendi Fakultätenpreisträger Physik 2017 beruhen auf der Umstellung ihrer eigenen Lehre der Physikgrundlagen in der Studieneingangsphase unterschiedlicher Ingenieurstudiengänge. Die Methoden lassen sich auf andere MINT-Fächer als auch darüber hinaus gut übertragen. Auch die Größe der Gruppe von Studierenden ist kein limitierender Faktor. Der Einsatz der Methoden in den ersten Studiensemestern hilft zudem, der zunehmenden Heterogenität der Studierenden insbesondere bezüglich ihres Vorwissens gerecht zu werden.

Im Workshops haben Sie nach einer Einführung die Möglichkeit, sich für ihre eigene Lehrveranstaltung praktisch umsetzbare Elemente zu entwickeln, die Antworten auf obige Fragen sein könnten. Nutzen Sie den Austausch mit den erfahrenen Physikprofessoren, die in ihrer Lehre seit über vier Jahren eine an die Studierenden der Hochschulen für angewandte Wissenschaften angepasste Kombination aus wöchentlichem JiTT mit einer online-Feedback-Möglichkeit, und PI neben klassischem seminaristischen Unterricht einsetzen. Gerade die Kombination beider Methoden gibt zusätzliche Vorteile. Holen Sie sich aus dem angebotenen Erfahrungswissen, die für Sie passenden Ideen und praktischen Umsetzungsvorschläge und entwickeln diese für Ihre persönliche Lehre weiter.

Informationen zur Umsetzung der Methoden und zur Messung ihrer Wirksamkeit finden sich ausführlich in den drei Teilen der Veröffentlichung von 2017-06 „Aktivierung in heterogenen Gruppen - was MINT-Lehre bewirken kann“ unter diesem Link:  www.fh-rosenheim.de/pro-aktjv.html unter „Publikationen“.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme

Prof. Dr. Claudia Schäfle und Prof. Dr. Elmar Junker (Hochschule Rosenheim)